Studierende der Hochschule für Bildende Kunst Hamburg ausgezeichnet

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CIS –

Zwei Karl H. Ditze-Preise für die beste Bachelor-Abschlussarbeit gehen an Magdalena Los und Paul Spengemann. Der Absolvent Luka Papić erhält das Stipendium zur Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchses.         

Foto: HFBK 

Während der gestrigen Eröffnung der Absolventenausstellung an der HFBK Hamburg wurde der Karl H. Ditze Preis für die beste Bachelor-Abschlussarbeit in Höhe von 7.500 Euro zu gleichen Teilen an die Absolvent*innen Magdalena Los und Paul Spengemann verliehen. Das Stipendium zur Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchses in Höhe von 15.000 € ging an den Film-Absolventen Luka Papić. Einle lobende Erwähnung erhielt der Filmemacher David Reiber Otálora.

Die von zwei externen Jurys vergebenen Preise würdigen die besondere künstlerische Qualität und Ausdruckskraft der prämierten Arbeiten. Die Auswahl unter den 135 im Rahmen der Absolventenausstellung gezeigten Positionen fiel ob des durchgängig hohen Niveaus nicht leicht, zumal mit unterschiedlichen Medien gearbeitet wird und die inhaltliche Bandbreite von poetisch-emotionalen Erzählungen bis hin zu scharf formulierten gesellschaftlichen Fragen reicht.

Vom 8. bis 10. Juli 2016 sind alle Abschlussarbeiten aus den Studienschwerpunkten Bildhauerei, Bühnenraum, Design, Film, Grafik, Fotografie sowie Malerei und Zeitbezogene Medien im Hauptgebäude der HFBK am Lerchenfeld und in der Wartenau 15 noch zu sehen, darunter selbstverständlich auch die Arbeiten der drei Preisträger*innen.

Zu den Preisträger*innen:
Magdalena Los (Bachelor bei Prof. Werner Büttner) – Karl H. Ditze Preis für die beste Bachelor-Abschlussarbeit



Die Jury prämierte ihre kleinformatigen Malereien, die auf Latex – einem temporären und instabilen Material – gefertigt und mit Silikonöl und Babypuder bearbeitet sind. Die universellen Motive sind adaptiert aus Clip Art-Symbolen, die für den Alltagsbereich stehen. Sie werden von Magdalena Los dekontextualisiert und dem für den Bildträger Latex natürlichen Zersetzungsprozeß durch Lichteinstrahlung überlassen. Eine Installation ergänzt die Wandarbeiten, in deren Zentrum ein Zahnobjekt steht, welches in vergleichbarer Weise fetischisiert werden kann, wie Latextmaterialien

Paul Spengemann (Bachelor bei Prof. Angela Schanelec und Prof. Andreas Slominski) – Karl H- Ditze Pris für die beste Bachelor-Arbeit
In seinem ca. 8-minütigen Film setzt Paul Spengemann seinen Atelierraum in der HFBK Hamburg in Szene: Tische, Stühle, Pflanzen, Waschbecken und zurückgelassene Arbeitsutensilien werden von der Kamera umkreist, herangezoomt und zu den Hauptakteuren in einem sonst menschenleeren Setting. Unterstützt durch eine effektreiche, atmosphärische Tonspur wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der sowohl Verweise auf klassische Filmgenres enthält als auch an professionelle Werbefilme,, erinnert.

Das Atelier als Ort der Kunstproduktion wird selbst zum Gegenstand der künstlerischen Arbeit. Luka Papić (Master bei Prof. Angela Schanelec) – Stipendium zur Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchses



Im Mittelpunkt seines Films “Grapevines“ steht der 12-jährige Junge Sale, der den Sommer bei seinem Onkel – einem ehemaligen Karatelehrer und Jäger – verbringt. Die wenigen Personen, die noch in der Stadt sind, versuchen ihm das Leben zu erklären, vor allem die Welt der Erwachsenen. Doch für Sale ist das Leben ganz einfach und überschaubar: Die ruhige Natur, die abwesenden Eltern, die Tiere auf dem Feld, das Karatetraining – alles ist Routine und wird von ihm teilnahmslos und distanziert betrachtet. Überzeugt hat die Jury vor allem die nüchterne, sachliche Bildsprache, mit der der Reaktion des Protagonisten Ausdruck verliehen wird. Die Betrachter*innen bekommen dadurch einen Einblick in die inneren Abläufe im Kopf des Kindes. Die konsequent durchgehaltene starke Ästhetik verbindet eindrücklich einen dokumentarischen Ansatz mit einer poetischen Erzählebene.

Zu den Juror*innen zählten: Oriane Durand (Leiterin Dortmunder Kunstverein), Anna-Catharina Gebbers (Kuratorin an der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin), Dr. Jörg Scheller (Kunstwissenschaftler, Journalist und Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste, Bern/Zürich), Adnan Softić (Künstler und Absolvent der HFBK, Hamburg/Rom), Dr. Kia Vahland (Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin, Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, München) und Nicole Wermers (Künstlerin und Absolventin der HFBK, London)

Die Karl H. Ditze Stiftung
Karl H. Ditze (1906–1993), Gesellschafter und langjähriger Geschäftsführer des Unternehmens rotring (Schreib- und Zeichengeräte), hatte die Karl H. Ditze Stiftung 1979 gegründet. Seitdem werden jährlich vier Hamburger Hochschulen sowie karitative Projekte von der Stiftung gefördert. Neben der Unterstützung der Internationalen Mobilität der Studierenden engagiert sich die Stiftung besonders für die Förderung begabter Studierender. Die Verleihung des Karl H. Ditze Preises im Rahmen der Absolventenausstellung der HFBK erfolgte erstmals 1998 und ist mittlerweile fester Bestandteil des Eröffnungsabends Die Preisträger mit der Jury (von links): David Reiber Otálora (lobende Erwähnung), Oriane Durand (Leiterin Dortmunder Kunstverein), Uwe Thoben (Karl H. Ditze Stiftung), Ditze-Preisträger Paul Spengemann, Ditze-Preisträgerin Magdalena Los, Nicole Wermers (Künstlerin, London), Stipendiums-Gewinner Luca Papic (dahinter verdeckt: Dr. Jörg Scheller, Kunstwissenschaftler und Journalist, Zürich), Anna-Catharina Gebbers (Kuratorin an der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin), Dr. Kia Vahland (Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin, Feuilleton der Süddeutschen Zeitung), Adnan Softic (Künstler und HFBK-Absolvent, Hamburg/Rom), HFBK-Präsident Prof. Martin Köttering.

Presse Hochschule für Bildende Kunst

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