(CIS-intern) – Im Durchschnitt aller Gehaltsvergleiche deutscher Großstädte liegt Hamburg mit fast 50.000 Euro Jahresgehalt (brutto) im oberen Drittel, wenngleich nicht an der Spitze. An diesem Durchschnitt müssen sich aber engagierte und gut qualifizierte Fachkräfte bei ihrem Arbeitgeber nicht zwangsläufig orientieren. Mit den folgenden Verhandlungstipps sind Gehaltserhöhungen durchaus erfolgversprechend.
Gute Vorbereitung mit schlagkräftigen Argumenten
Verhandlungen um eine Gehaltserhöhung sind mit der Bewerbung einer Immobilie vergleichbar. Bei einem solch sächlichen Vergleich gibt es ein Exposé, welches die besten Vorzüge des Objekts hervorhebt. Um vieles mehr kann ein Mensch als Fachkraft seine beruflichen Vorzüge hervorheben. Dazu eignet sich eine Leistungsmappe von bestenfalls einer und höchstens drei Seiten DIN A4. Welche Projekte wurden erfolgreich bewältigt, wie wirkte sich das auf Umsatz und Kostensenkung beim Arbeitgeber aus? Auch Argumente wie Zusatzqualifikation und Fortbildungen und geleistete Überstunden steigern die Erfolgsaussichten.
Klares Eröffnungsangebot statt Herumdrucksen
Chefs sind gut auf Vorstellungen ihrer Leistungsträger für Gehaltserhöhungen vorbereitet. Erfahrungsgemäß lassen sich durch geschicktes Verhandeln in Hamburger Unternehmen drei bis zehn Prozent erreichen. Wer herumdruckst, wird kaum einen Erfolg über drei Prozent erzielen. Auch fühlt sich der Verhandlungspartner bei Eigengeboten in Zahlen und Fakten in der Pflicht, wird also entgegenkommender reagieren. Gute Vorbereitung auf ein Eröffnungsangebot kann eine grobe persönliche Abfrage online mit dem Gehaltsrechner bei nettolohn.de sein. Dieser berechnet Brutto- und Nettogehalt nach zahlreichen Kriterien, unter anderem nach dem Gehaltsniveau für Hamburg als Stadt und Bundesland.
Gehaltsvorstellungen niemals mit geraden Zahlen nennen
Wer sich ein Bruttogehalt jährlich von künftig 50.000 Euro wünscht, sollte dies niemals genauso glatt nennen. Psychologisch ist das Risiko hoch, dass der Verhandlungspartner auf diese Zahl eingeht. Bei einer Gehaltszahl von 51.180 Euro gibt es Luft nach unten und – je nach psychologischem Geschick – nach oben. Der Gehaltsanwärter zeigt mit dieser krummen Zahl, dass ihm sein Marktwert als Fachkraft genau bewusst ist. Ihn herunterzudrücken, fällt damit schwer. Wenn beim Feilschen 50.000 Euro herauskommen, ist das Ziel erreicht. Eventuell gibt es sogar 51.000 oder 52.000 Euro – und somit mehr als erwartet.
Branchenvergleich von Fachkräften vergleichbarer Stellen als Argument
Hamburgs Spitzenkonzerne zahlen ihren besten Fachkräften Gehälter deutlich über dem oben genannten Gehaltsdurchschnitt. Gibt es mit den Argumenten der eigenen Leistung keinen Erfolg, verändert eventuell der Vergleich mit Fachkräften ähnlicher Qualifikation aus den Spitzenfirmen das Verhandlungsklima. Günstig ist dies auch in Zeiten der Abwerbung der besten Fachkräfte. Dies versuchen kluge Vorgesetzte durch Entgegenkommen beim Gehalt zu verhindern.
Tipps für psychologische Wirkung in der Gehaltsverhandlung
Fest und fair verhandeln ist eine Sache. Aber auch Chefs als Verhandlungspartner sind psychologisch für bestimmte unscheinbare Besonderheiten empfänglich. So stellt eine Studie der McGill Universität fest, dass die Bereitschaft zu Zugeständnissen bei Gehaltsverhandlungen an einem Donnerstag am größten ist. Der statistisch günstigste Zeitpunkt ist der Morgen, weil jetzt der Kopf noch nicht von Meetings und anderen Entscheidungen erschöpft ist.
Fazit:
Gehälter werden in den meisten Hamburger Unternehmen üblicherweise beim Feilschen um den Arbeitsvertrag mitverhandelt. Doch leistungsstarke und engagierte Fachkräfte können durchaus auch während der Anstellung Gehaltserhöhungen beantragen. Hier zählen gute Vorbereitung, ein vorheriger Gehaltsvergleich nach Branche und Bundesland sowie persönliche Tricks in den Argumenten als erfolgversprechend.
Foto: Mario de Mattia