Hamburg – der Aufbau einer Großstadt Deutschlands

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Redakteur
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CIS –

Hamburg war nicht immer die Großstadt, die sie heute ist. Der Beginn des Aufbaus beginnt im 9. Jahrhundert, als es nur ein kleines Dorf ist. Der heutige Domplatz ist ein beliebter Touristenort. In der Tat war dieser Platz, den zahlreiche Menschen besuchen, der Ort, der damals das komplette Dorf namens „Hammaburg” darstellte. Wussten Sie das?

Fotos: Mario De Mattia

In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die Geschichte Hamburgs als Stadt und lernen den Aufbau einer Großstadt Deutschlands kennen. Sie können damit hinter die Fassade wichtiger Dienstleistungen schauen und die Komplexität einer Gesellschaft besser verstehen.

Die Anfänge…

Ursprünglich lebten lediglich 200 Bauern, Handwerker und Fischer in dem Dorf. Erst durch die Gründung des Erzbistum Hamburg durch den damaligen Papst Gregorg IV. entstand schließlich der Dom St. Marien. Ein Zuzug führte zu höherer Bevölkerung.
Trotz eines Schutzwalls kam es allerdings zum Überfall Hammaburgs durch dänische Wikinger, sodass Hamburgs Burg niedergebrannt wurde. Nur wenige Jahre später wird das Dorf neu erbaut. Es kommt durch die geografisch günstige Lage dazu, dass Hammaburg sich zu einer der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands entwickelt.
Die damalige zerstörte Burg hinterließ einen freien Platz, auf dem die Neustadt erreichtet wurde. Diese erhielt einige Zeit später Handelsprivilegien, sodass der Hafen erbaut und in Benutzung gebracht werden konnte.
Die Vereinigung der Neustadt mit dem neu erbauten Dorf führte schließlich zum heutigen Namen der Stadt: Hamburg.

Heutige Wahrzeichen und ihre Entstehung

Wer nach Hamburg reist, dem ist die Speicherstadt nicht fremd. Die an der Elbe liegende Zone wurde ab 1883 aktiv erbaut. Fünf Jahre später kam es durch Kaiser Wilhelm II. zur Eröffnung der Speicherstadt. Der Prunk war nicht zu übersehen, bis durch Maßnahmen des Zweiten Weltkrieges etwa die Hälfte der Speicherstadt zerstört wurde.
Der Wiederaufbau fand erst im Jahre 1967 statt. Umso aktiver war die Schifffahrt zu der Zeit. Der Freihafen selbst wurde im Jahr 2013 allerdings aufgelöst, sodass eine elementare Ära Hamburgs beendet wurde.

Die wachsende Stadt

Hamburg wurde deshalb schnell und stetig größer, weil im Jahr 1937 das sogenannte Groß-Hamburg-Gesetz erlassen wurde, wodurch benachbarte Gemeinden in die Stadt Hamburg eingegliedert wurden. Schon am Ende der 30er Jahre betrug die Bevölkerung der Stadt mehr als 1,5 Millionen.

Kult: Die Reeperbahn

Elbphilharmonie

Heute bekannt als absolute Vergnügungsmeile auf St. Pauli, ist die Reeperbahn eine etwa ein Kilometer lange Straße voller Kneipen, Clubs und Diskotheken. Hier wird nach dem Motto Sex sells gelebt.
Die Geschichte dieser allseits bekannten Straße begann jedoch ganz anders.
St. Pauli, damals ein Vorort namens Hamburger Berg, war ein kleines Dorf bei Hamburg, das sich auf einem Berg erhob. Es bestand lediglich für 50 Jahre, sodass der Wegzug aller Menschen unabdingbar war. Die verlassene Fläche wurde verschenkt und gilt heute als Übergang zwischen Hamburg und Altona.
Mit der Zeit wurde der Vorort Hamburger Berg immer mehr der Ort der Handwerker und Reepschläger. Durch fehlenden Platz mussten Arbeitsbereiche aufgeteilt werden. Eine Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit lag darin, eine lange Bahn für das Erstellen von Reepen oder Seilen zu haben. Aus diesem Grund erhielt die Reeperbahn auch ihren Namen.
Erst im 17. Jahrhundert wurde die Straße als Amüsierviertel für alle bekannt. Die folgenden Jahrhunderte sorgten dafür, dass immer mehr Besucher den Ort attraktiv fanden. Es wurde spaziert und gebummelt, sodass die Reeperbahn schließlich zu einer Hauptattraktion der Stadt wurde.

Die Großstadt Deutschlands – Merkmale

Wenn Sie schon einmal eine Großstadt bereist haben oder selbst in einer wohnen, dann fallen Ihnen typische Merkmale auf, an denen Sie erkennen, dass Sie sich in einer Stadt mit möglicherweise mehreren Millionen Einwohnern befinden. Doch was genau sind die Merkmale einer Stadt wie Hamburg?

Merkmal 1: Varietät

Individualität soweit das Auge reicht – eine Tatsache, die bereits nach wenigen Minuten Aufenthalt deutlich wird. In einer Großstadt wie Hamburg bedeutet Varietät möglichst viele Kulturen, Traditionen und Möglichkeiten auf einem recht kleinen Raum anbieten zu können. Menschen aus allen Ländern finden sich schnell zusammen und können ihre Kultur erleben und neue Kulturen kennenlernen.
Individualität und Varietät bedeuten weiterhin auch, dass viele Menschen zusammenkommen und es potenziell weniger Rassismus oder Diskriminierung gibt. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Dies kann in der Tat auch Schattenseiten mit sich bringen. Anonymität führt bei introvertierten Menschen zu Isolierung, was wiederum komorbide Folgerungen wie Depressionen oder Einsamkeit mit sich bringen kann.
Andererseits können Sie vielseitig und fast vollkommen frei darüber entscheiden, wie Sie sich selbst zeigen. Die Aufmerksamkeit wird schlichtweg nicht auf Sie gerückt, weil die Anzahl der unterschiedlichen Menschen auf so kleinem Raum nicht zu erfassen ist.

Hafencity

Merkmal 2: Vermischung von Arbeit und Leben

Der Platz in der Großstadt ist begrenzt. Dadurch ist es die Arbeit eines organisatorischen Meistertalents, alle Bereiche gut abzudecken. Hierzu gehört einerseits eine angenehme und ertragreiche Wohnsituation zu schaffen. Andererseits müssen genug Möglichkeiten für Jobs und Berufe jeglicher Art gestellt werden.
Die Wohnungen in Großstädten sind oftmals teuer und besonders in der Innenstadt klein. Die Zentralität wie auch die gute Anbindung sorgen für hohe Mietpreise. Dies wird vor allem für Zuziehende zum Problem.
Großstädte sind in der Regel Universitätsstädte. Die Universitäten bieten Studienplätze für mehrere Zehntausend Studierende aus unterschiedlichen Orten. Studierende finden in Hamburg oder anderen Städten dieser Größe aber nur schwer Wohnungen, weil schlichtweg der Platz ausgeht und die Mieten im Gegenzug immer höher werden. Dies ist ein Problem, das seit einigen Jahren besteht und für das es bisher noch keine Lösung gibt.
Nicht nur das Wohnen in der Großstadt ist mit vielen Kosten verbunden. Wenn Sie sich selbstständig machen möchten und ein Geschäft eröffnen, dann sind Sie einem großen Konkurrenzdruck entgegengesetzt. Wenn Sie dementsprechend keine innovative Idee haben, die es auf dem Markt in dem Sinne noch nicht gibt, dann müssen Sie außerordentlich gut sein, um sich bewähren zu können.
Auch die Jobsuche kann teilweise problematisch sein. Eine große Anzahl von Menschen auf kleinem Raum sorgt für tendenziell mehr interessierte pro angebotene Arbeitsstelle als in kleineren Städten. Der Konkurrenzkampf wird hier daher besonders großgeschrieben.

Merkmal 3: Stress, Stress und nochmals Stress

Wer das Leben oder den Besuch in Großstädten nicht gewohnt ist, wird beim Betreten der jeweiligen Innenstadt schnell an seine Grenzen kommen. Egal zu welcher Zeit Sie sich dort befinden, Sie werden tendenziell vielen Menschenmassen begegnen. Besonders hohe Besucherzahlen werden Sie vor Weihnachten oder Feiertagen erwarten müssen. Wenn Sie sich in großen Menschengruppen nicht wohlfühlen, sollten Sie Innenstädte in diesen Zeiten meiden.
Der Stress ist allerdings nicht nur in der Innenstadt selbst zu finden. Sie können mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwar jegliche Orte gut und schnell erreichen, aber Sie zahlen dafür mit einem hohen Preis – Ihren Nerven. Volle Bahnen, Staus und pöbelnde Personen werden Sie öfter vorfinden als in der Kleinstadt. Wenn Sie allerdings für längere Zeit in einer großen Stadt bleiben, werden Sie sich schnell an die Situation gewöhnen können.

Merkmal 4: Besonders benötigte Pflege der Stadt

Viele Menschen bedeuten in der Regel auch, dass viel bzw. mehr Müll produziert wird als in kleineren Menschentrauben. Daher muss die Stadt durch ausreichende Entsorgungsmöglichkeiten und Kampagnen dafür sorgen, dass das Stadtbild in einem gepflegten Zustand bleibt. Dies ist in Anbetracht von Vandalismus und Randalismus gar nicht so einfach. Oft bleiben Orte, an denen vielen Menschen leben, von Graffiti-Sprayern nicht verschont und nicht immer ist ein „Tag” eines Künstlers wirklich ansehnlich. Dennoch wird das bestmögliche versucht, das Bild der Stadt im guten Rahmen aufrecht zu erhalten.

Merkmal 5: Wohnungen und das, was dahinter steckt

Wenn Sie sich den Aufbau eines Einfamilienhauses im Detail ansehen, merken Sie, dass das Verlegen von Rohren und Stromkabeln für einen Laien sehr komplex ist. Wie muss sich dies verhalten, wenn mehr als 100 Wohnungen pro Gebäude erbaut werden?
Die Logistik und Organisation hinter großen Bauprojekten ist schwierig und kaum nachvollziehbar. Alles muss auf den Zentimeter genau angepasst sein, damit keine Probleme auftauchen. Dies bezieht sich auch auf das Verlegen der Rohre im Badezimmer, in der Küche und in Waschräumen.
Besonders die Rohre in Badezimmern neigen bei hohen Gebäuden tendenziell öfter dazu, zu verstopfen. Daher ist eine regelmäßige Rohrreinigung von großer Bedeutung. Diese sollten Sie von professionellen Rohrreinigern durchführen lassen. Zu den Experten können Sie gehen, wenn Ihre Rohre verstopft sind, das Wasser schlecht abfließt oder andere Probleme auftreten. Versuchen Sie möglichst nicht, das Problem auf eigene Faust zu lösen. Wenn Sie Fehler begehen, können Sie besonders in Mehrfamilienhäusern und Wohnungen dafür sorgen, dass nicht nur Ihr Problem bestehen bleibt, sondern auch, dass Sie Ihren Nachbarn Probleme schaffen.

Merkmal 6: Die Kluft zwischen „arm” und „reich”

In ganz Deutschland und auf der ganzen Welt gibt es viele Unterschiede, wie Menschen leben müssen. In Großstädten wird eine Kluft zwischen den Armen und den Reichen jedoch besonders deutlich, weil viele Menschen auf kleinem Raum zusammenleben müssen. Wenn Sie die Innenstadt betreten, werden Sie einige Menschen vorfinden, die kein Zuhause haben. Diese bitten um Geld oder vergessen Ihre Sorgen, indem Sie sich mit Mitteln aus dem Alltag entfernen. Auf der anderen Seite werden Sie Villen sehen, bekannte Politiker aus der Stadt kennen und vorfinden, wie sich zahlreiche Touristen, aber auch Anwohner ausgelassen mit dem Leben auseinandersetzen.
Diese Kluft zeugt von einem großen Problem, das allerdings nicht nur in Großstädten vorhanden ist: fehlende Gleichheit. Das Gute ist, dass Menschen, die auf Hilfen angewiesen sind, in der Regel auch mehr Menschen begegnen, die Ihnen helfen, wenn Sie sich in einer Großstadt befinden. Andererseits ist die Fülle an Hilfesuchenden so groß, dass nicht jedem geholfen werden kann. Hier gilt es auf städtischer und sozialer Ebene, eine Lösung zu finden.

Merkmal 7: Der Versuch von „Grün”

Wohnungsnot, viel Bebauung, viele Parkplätze – all das begünstigt nur eines: den Umgang mit den Menschenmassen. Der Mensch ist jedoch auf einen gewissen Grad von Natur und Aktivität draußen angewiesen. Daher wird grundsätzlich versucht, einen gewissen Grüngürtel in der Stadt aufleben zu lassen. Einerseits gibt es die Möglichkeit, künstlich angebaute Parks zu besuchen. Diese befinden sich oft in Uninähe und können somit mit den verschiedensten Verkehrsmitteln gut erreicht werden. Auf der anderen Seite gibt es natürlich gelassene Stellen wie kleine Wälder oder Berge. Diese sind in der Regel recht selten und auch oft privat, können zum Wandern und genießen jedoch frei genutzt werden. Wichtig ist dabei natürlich, dass Sie sich um das ordentliche Hinterlassen Ihres letzten Ortes kümmern.

Merkmal 8: Aktivitäten ohne Ende

Besonders im Herbst und im Winter spielt das Wetter nicht immer mit. Wenn Sie in dieser Zeit eine Großstadt besuchen, müssen Sie allerdings nicht die Flinte ins Korn werfen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie und Ihre Freunde viel Spaß haben können. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich sogenannte Escape Rooms, in die Sie eingeschlossen werden. Sie können erst entkommen, wenn Sie Rätsel auf die richtige Weise lösen. Auch Jump- und Funhouses werden sie öfter vorfinden. Und dies ist auch ein großer Vorteil an einer Großstadt wie Hamburg: Ihnen kann eigentlich nicht langweilig werden! Suchen Sie sich eine Aktivität, die Ihnen Freude bereitet, finden Sie ein Hobby und lernen Sie vielleicht sogar neue Menschen kennen.

Merkmal 9: Vernetzung

„Sie können nicht nicht kommunizieren“, sagte Paul Watzlawick einst. Egal ob mit Mimik, Gestik oder Sprache, Sie kommunizieren mit Menschen in Ihrer Umgebung. Dadurch können Sie allein durch Ihr Dasein neue Menschen und Kontakte aufbauen, aus denen Freundschaften oder Beziehungen werden können.

Merkmal 10: Sicherheit und Kontrolle

Ein Aspekt, der in vielen Situationen unbegründet im Hintergrund steht, ist der der Sicherheit und Kontrolle in Großstädten. Aufgrund hoher Besucherzahlen sind in der Regel mehr Polizisten und Security-Personen auf Events, aber auch auf den Straßen unterwegs. Sie können in der Tat schneller mit Hilfe rechnen, wenn Sie in Schwierigkeiten geraten. Auch bei Unfällen oder Bränden ist ein höheres Aufgebot normalerweise besser möglich. Mehr Menschen, kann aber auch bedeuten, dass es eine höhere Kriminalitätsrate gibt. Besonders in Brennpunktbezirken wird dies deutlich.

Wenn Sie sich die Merkmale einer Stadt durchlesen, wird unverkennbar deutlich, dass Sie auf viele Dienstleistungen und Personen angewiesen sind, damit ein System wie die Großstadt überhaupt funktionieren kann. Oft sind es die Kleinigkeiten, die den Alltag retten. Zudem konnten Sie auch am Beispiel Hamburgs erfahren, dass jede Großstadt mal klein angefangen hat und sich zur Metropole entwickeln kann.

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